BAD REICHENHALL/NONNER OBERLAND – Eine 54-jährige Urlauberin aus Niedersachsen ist am Neujahrstag im Abstieg von der Bartlmahd am Hochstaufen in rund 1.000 Höhenmetern sehr schmerzhaft aufs Knie gestürzt, so dass ihr Sohn gegen 15.30 Uhr per Notruf Hilfe anfordern musste. Ein Ersthelfer der Bergwacht Teisendorf-Anger kam zufällig privat an die Unfallstelle, kümmerte sich um die Frau und gab seinen Kameraden über Telefon die genaue Lage durch. Ein Heli-Einsatz war wegen der Dämmerung und aufgrund des dichten Bergwalds nicht möglich, weshalb zwei Gruppen der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing vom Holzlagerplatz oberhalb der Padinger aus zu Fuß zur Einsatzstelle aufstiegen. Ein Notfallsanitäter übernahm dann die medizinische Versorgung, wobei sich die Schmerzen durch entsprechende Lagerung und Schienung so weit besserten, dass die 54-Jährige unter vereinten Kräften zu Fuß in der Gebirgstrage gute 200 Höhenmeter talwärts bis zum Bergwacht-Rettungsfahrzeug transportiert werden konnte, mit dem die Frau dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert wurde. Insgesamt 13 Bergretter waren gute zwei Stunden lang gefordert; fünf Weitere zur Unterstützung in Bereitschaft.
Ungar gerät mit zwei Buben im Lattengebirge in Bergnot
Bereits am Freitagnachmittag (30. Dezember) gegen 15.15 Uhr mussten die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ einen 56-jährigen Ungarn, seinen neunjährigen Sohn und dessen gleichaltrigen Freund mit dem Rettungstau ausfliegen, da sich das unverletzte Trio im unwegsamen Gelände am Schneideck oberhalb von Baumgarten (Jettenberg, Schneizlreuth) im nordwestlichen Lattengebirge verstiegen hatte.
Der Mann, der derzeit im nördlichen Landkreis zu Besuch ist, war offenbar mit den beiden Kindern per Seilbahn auf den Predigtstuhl gefahren und dann trotz der Warnung durch das Bahn-Personal zu Fuß abgestiegen und dabei einem „Steig mit roten Markierungen“ gefolgt. Da der 56-Jährige nur Ungarisch und etwas Englisch spricht, war im Notruf der Sohn gefordert, der im Landkreis zur Schule geht, sehr gut deutsch spricht und der Bergwacht helfen konnte, den zunächst völlig unklaren Aufenthaltsort einzugrenzen. „Nachdem es am Predigtstuhl keinen „roten Weg“ gibt, war klar, dass sie einfach Wegmarkierungen gefolgt waren, ohne zu wissen, wo die hinführen“, berichtet Einsatzleiter Marcus Goebel, der sich ein Foto mit dem Ausblick auf den Saalachsee schicken ließ, da eine Handy-Ortung mehrfach scheiterte. Mit dem Foto war dann klar, dass die Verstiegenen im Steilgelände südöstlich oberhalb des Kieswerks sein müssen. Da es bereits dunkel und im Schatten am Berg auch frostig wurde und der Standort nur ungefähr bekannt war, forderte die Bergwacht einen Heli nach.
„Christophorus 6“ flog zunächst mit einem ortskundigen Bergretter zur Suche los und ließ sich über Handy-Kontakt von den Verstiegenen einsprechen. Gegen 16.30 Uhr flog der Heli dann mit einem Reichenhaller Bergretter am Tau im letzten Tageslicht zunächst die beiden Kinder und dann den Vater nach Baumgarten aus. Die Bergretter brachten das unverletzte Trio anschließend zum Auto an der Predigstuhlbahn-Talstation zurück. Acht Bergretter waren gute zwei Stunden lang unterwegs.
Vermeintlicher Gleitschirm-Absturz in Nonn
Bereits am 9. Dezember mussten Bergwacht und Polizei mehrere Stunden lang einen vermeintlich in einem Baum notgelandeten Gleitschirm-Piloten im Nonner Oberland (Hochstaufen) suchen. Von der Zenostraße in Bad Reichenhall war ein Gleitschirm beobachtet worden, der angeblich rasch an Höhe verloren hatte und dann in einer Gruppe aus Lärchen in den Nonner Holzteilen zwischen Finderlhof und Listwirt verschwunden war. Fußtrupps und Drohnen-Teams, darunter auch die Spezialisten des Bergwacht-Technikbusses suchten das Gelände zwischen Breidlerhof, Padinger Alm und Grubstein den ganzen Vormittag lang intensiv am Boden und aus der Luft ab, konnten aber keine Hinweise auf einen Absturz finden.