BAD REICHENHALL/NONN/SCHNEIZLREUTH/JETTENBERG – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing waren am Samstag bei zwei schweren Einsätzen am Feuerhörndl auf der Nordwestseite der Reiteralpe und am Hochstaufen Jagersteig gefordert, wo ein 60-jähriger Kletterer bei einem Steinschlag schwer verletzt wurde und ein akut internistisch erkrankter 65-Jähriger ums Leben kam.
Gegen 11 Uhr ging ein Notruf aus der vorletzten Seillänge in der schwierigen Kletterroute Sternschnuppe (7-) am Feuerhörndl auf der Nordwestseite der Reiteralpe ein, wo ein 60-jähriger Kletterer aus dem Salzburger Land im Vorstieg mit einem ausgebrochenen Felsen einige Meter abgestürzt war, der dann noch so unglücklich seinen Fuß und Unterschenkel getroffen hatte, dass er schwer verletzt in der Wand festsaß. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte zuerst einen Bergretter zum Standplatz-Bau mit der Winde an der Einsatzstelle ab und brachte im zweiten Anflug den Notarzt. Die beiden Retter versorgten den Verunfallten kurz, der dann zusammen mit dem Arzt per Winde aufgenommen, zum Tallandeplatz der Wehrtechnischen Dienstelle Oberjettenberg ausgeflogen, dort weiter versorgt und schließlich mit einem Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht wurde. Der Seilpartner des Verunfallten schloss sich einer nachfolgenden Seilschaft an und beendete die Route bis zum Ausstieg. Sechs Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing waren gute zwei Stunden lang im Einsatz, darunter erfahrene Kletterer und Routenkenner am Tallandeplatz zur möglichen Unterstützung in der Wand.
Auf der Rückfahrt von Oberjettenberg schickte die Leitstelle die Bergwacht direkt weiter zum Hochstaufen, wo gegen 12.50 Uhr ein Wanderer zunächst per Fernglas einen bewusstlosen und aus der Entfernung beurteilt mutmaßlich abgestürzten 65-Jährigen aus Niederbayern am Jagersteig (Steinerne Jäger) entdeckt hatte, den kurz darauf auch eine weitere Frau über Notruf meldete. Hinzukommende Bergsteiger begannen dann, den Mann wiederzubeleben. „Christoph 14“ setzte den Notarzt mit der Winde ab, der die Wiederbelebungsversuche fortsetzte und brachte danach einen Bergretter und einen Polizeibergführer der Alpinen Einsatzkräfte (AEG) zum Unfallort im steilen Aufschwung nach dem so genannten Stern, wobei sich herausstellte, dass der Mann ziemlich sicher nicht abgestürzt, sondern akut erkrankt am Steig zusammengebrochen war. Die Besatzung des nachgeforderten Polizeihubschraubers „Edelweiß 1“ nahm den Toten auf und flog ihn zum Tallandeplatz am Flatscherreindl im Nonner Unterland, wohin die Bergwacht zunächst auch die automische Wiederbelebungshilfe des Reichenhaller Notarzteinsatzfahrzeugs angefordert hatte. Acht Bergretter waren gute zweieinhalb Stunden lang gefordert.