Aufwendiger Nachteinsatz: Bergwacht rettet völlig erschöpfte 28-Jährige vom Fuderheuberg

PIDING – In einer über fünfstündigen Rettungsaktion haben 28 Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger in der Nacht von Sonntag auf Montag (9. September) eine erschöpfte und nicht mehr gehfähige junge Frau vom Fuderheuberg geholt: Die 28-Jährige aus dem Landkreis Traunstein war bereits um 8 Uhr in der Früh mit zwei Begleitern über die Bartlmahd zum Reichenhaller Haus aufgestiegen und wollte dann über die Steinernen Jäger und den Fuderheuberg in die Staufenbrücke zurück ins Tal.

Das Trio kam nur sehr langsam voran und setzte dann gegen 21 Uhr in rund 950 Metern Höhe im Abstieg nach Piding wegen der einsetzenden Dunkelheit, des schlechten Wetters und der körperlichen Verfassung der 28-Jährigen bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab. Der Einsatzleiter versuchte zunächst einen nachtflugtauglichen Heli zu organisieren, wobei sowohl die bayerische Polizeihubschrauberstaffel als auch die Teams von „RK1“ und „RK2“ aus Fesach und Reutte wetterbedingt absagen mussten. Nach rund einer Stunde traf der fünfköpfige Voraustrupp der Bergwacht ein und schaffte es, mit Wärmematerial und Getränken die 28-Jährige so weit zu stabilisieren, dass sie aus eigener Kraft wieder gehen und gute 200 Höhemeter talwärts geführt werden konnte, wo sie dann Probleme mit den Beinen bekam und in die Trage umgelagert werden musste, die weitere Retter der nachalarmierten Bergwachten Freilassing und Teisendorf-Anger nachgebracht hatten, die im Aufstieg auch gleich die ausgesetzten und steilen Abschnitte mit Seilen versicherten. Für die junge Frau gings dann liegend weiter ins Tal, wo sie gegen 2 Uhr eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.

Gestürzte Radfahrerin am Hochstaufen
Am Donnerstagnachmittag meldete gegen 14.30 Uhr ein Salzburger über Notruf, dass seine 66-jährige Frau bei der Abfahrt von der Steiner Alm am Hochstaufen nach Aufham (Staufenecker Forst) gestürzt sei und sich den Arm gebrochen hätte. Die Bergwachten Teisendorf-Anger und Bad Reichenhall rückten mit insgesamt acht Einsatzkräften aus, versorgten die Radlerin, fuhren sie mit dem Rettungsfahrzeug zur Aufhamer Kirche und übergaben sie dort an die Besatzung des Teisendorfer Rettungswagens, die den weiteren Transport zum Salzburger Landeskrankenhaus übernahm. Die Polizei nahm den Unfall auf; die Bergwacht war eine gute Stunde lang gefordert.

Drei Rettungsflüge auf der Reiteralpe
Insgesamt dreimal musste die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ akut Erkrankte und Verletzte vom Hochplateau der Reiteralpe (Schneizlreuth/Jettenberger Forst) holen: Am Sonntagvormittag (8. September) ging kurz nach 11 Uhr ein Notruf von der Neuen Traunsteiner Hütte ein, da ein 58-jähriger Einheimischer mit einer Knöchelverletzung nicht mehr absteigen konnte. Die Heli-Besatzung versorgte ihn und flog ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall; die Reichenhaller Bergwacht war rund 45 Minuten für eine mögliche Unterstützung in Bereitschaft. Bereits am Dienstagabend (3. September) brauchte ein akut erkrankter holländischer Soldat auf der Neuen Traunsteiner Hütte notärztliche Hilfe. Die gegen 19.30 Uhr nach dem Notruf des Hüttenwirts alarmierte Heli-Besatzung versorgte ihn und flog ihn dann zum Klinikum Traunstein. Fünf Bergretter waren ebenfalls für einen bodengebundenen Abtransport im Einsatz, da wegen des schlechten Wetters nicht sicher war, ob der Heli anfliegen kann. Am Montag (2. September) musste „Christoph 14“ kurz nach 17 Uhr einen akut erkrankten Soldaten am Landeplatz an der Wartsteinhütte übernehmen und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen, den zuvor der Bundeswehr-Sanitätsdienst bereits im Lenzenkaser erstversorgt und zum Landeplatz gebracht hatte. Die Bergwacht war knapp über eine halbe Stunde für eine mögliche Unterstützung in Bereitschaft.