BAD REICHENHALL/NONNER OBERLAND – Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Mittwochabend in der einsetzenden Dämmerung erneut blockierte Wanderer vom Hochstaufen-Goldtropfsteig gerettet. Der 27-jährige Mann und die 28-jährige Frau aus Nordrhein-Westfalen waren durch den alpinen Steig im Abstieg und setzten gegen 19.40 Uhr in rund 1.140 Metern Höhe unterhalb des Schotterfelds an der östlichsten Stelle bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, da sich die erschöpfte Frau den weiteren Weg ins Tal geländebedingt nicht mehr zutraute.
„Christoph 14“ entdeckte die Urlauber im Anflug von Traunstein, nahm am Flatscherreindl im Nonner Unterland zwei Bergretter auf und setzte sie gegen 20.15 Uhr mit der Winde bei den Unverletzten ab, so dass sie beide in Rettungssitzen sichern konnten; der Heli nahm dann alle mit der Winde auf und flog sie im letzten Tageslicht ins Tal. Weitere Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing standen zur bodengebundenen Unterstützung am Landeplatz bereit.
Der Goldtropfsteig ist ein alter und steiler alpiner Steig, der von keiner Organisation gepflegt und unterhalten wird und bis vor wenigen Jahren nur von ortskundigen und erfahrenen Bergsteigern begangen wurde.
Seit der Track der Tour in Wander-Apps veröffentlicht und für jedermann abrufbar ist, sind dort wesentlich mehr Leute als zuvor unterwegs und die Bergwacht muss alle paar Wochen unverletzte Verstiegene und Blockierte retten, die häufig mit dem alpinen Gelände und der Wegfindung überfordert sind. Zuvor war im Goldtropfsteig nur alle paar Jahre ein Einsatz und dann meist auch nur wegen schweren Verletzungen nach Steinschlag oder Absturz.
Am Samstagnachmittag (24. August) musste die Bergwacht bei der Absicherung des alpinen Dreikampfs „Graziman“ eine 57-jährige Frau aus dem Landkreis Traunstein versorgen, sie sich rund zehn Minuten unterhalb der Zwieselalm am Mulisteig eine Schnittwunde am Oberschenkel zugezogen hatte. Die Bergretter versorgten die Patientin, brachten sie zum Fahrzeug und lieferten sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein, wobei der Einsatz bis 15.15 Uhr dauerte.
Am Freitagnachmittag (23. August) musste die Reichenhaller Bergwacht gegen 14.20 Uhr ins westliche Lattengebirge ausrücken, wo zwischen der Dalsen- und der Moosenalm eine 67-jährige Radfahrerin aus dem nördlichen Landkreis gestürzt war und sich an der Schulter verletzt hatte. Die Ehrenamtlichen versorgten die Frau und fuhren sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall, wobei sie bis 16 Uhr im Einsatz waren.