Kniescheibe im Klettersteig ausgerenkt – im Abstieg von der Burgruine den Arm gebrochen – 85-Jähriger stirbt in der Moosbacherau

BERCHTESGADENER LAND – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger waren während der vergangenen Tage wiederholt für verletzte, erkrankte und blockierte Bergsteiger, Wanderer und Radfahrer im Einsatz, wobei sie einen 85-jährigen Einheimischen nicht mehr retten konnten, der am 30. Juli in der Moosbacherau bewusstlos zusammengebrochen war.

Soldatin verletzt sich am Hochstaufen an den Knien
Am Dienstagabend (6. August) brauchte gegen 20.30 Uhr eine 23-jährige Soldatin Hilfe, die sich beim Aufstieg zum Reichenhaller Haus am Hochstaufen an den Knien verletzt hatte und nicht mehr ohne Hilfe ins Tal kam. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ holte die junge Frau nach kurzer notärztlicher Untersuchung ab und flog sie vor Einbruch der Nacht vom Landeplatz oberhalb der Hütte zum Klinikum Traunstein. Fünf Bergretter standen für eine mögliche Unterstützung rund eine Stunde lang im Tal bereit.

Im Einstiegswandl des Pidinger Klettersteigs die Kniescheibe ausgerenkt
Am Dienstagvormittag (6. August) ging gegen 11 Uhr ein Notruf vom der Hochstaufen-Nordseite ein, wo sich in der Einstiegswand des Pidinger Klettersteigs ein 45-jähriger Pole durch eine Fehlbelastung die Kniescheibe ausgerenkt hatte. Da der Urlauber ohne Belastung keine Schmerzen hatte, rückten sieben Bergretter der Bereitschaften Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger per Fahrzeug aus, versorgten den Mann und ließen ihn am Seil zum Wandfuß ab. Von dort aus gings mit der Gebirgstrage weiter zum Bergrettungsfahrzeug und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Der Einsatz dauerte gute drei Stunden.

Urlauber bricht sich beim Abstieg von der Burgruine den Arm
Am Mittwoch vor einer Woche (31. Juli) rutschte ein 49-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg im Abstieg von der Burgruine rund 15 Meter durch den Hang ab, als er seine Notdurft verrichten wollte, wobei er sich den Oberarm brach. Die gegen 16.30 Uhr alarmierten Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing rückten mit zehn Einsatzkräften aus, versorgten den Verunfallten und forderten wegen der Schmerzen einen Notarzt nach. Die Bergwacht brachte den durch den Freilassinger Notarzt weiter versorgten Mann dann per Trage bis zur Straße hinab, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Die Bergwacht war rund zweieinhalb Stunden im Einsatz.

85-Jähriger stirbt nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen in der Moosbacherau
Am Dienstagabend (30. Juli) gegen 20 Uhr ging ein Notruf aus der Moosbacherau ein, wo ein 85-jähriger einheimischer Spaziergänger an der Stoißer Ache zwischen Aufham und Anger bewusstlos zusammengebrochen war. Ein fachkundiger Ersthelfer begann sofort mit Wiederbelebungsversuchen; die alarmierte Bergwacht Teisendorf-Anger, sowie Bergwacht Freilassing und ein zufällig anwesender Feuerwehrmann trafen nach nur wenigen Minuten am Einsatzort ein und setzten die Wiederbelebungsversuche fort, bis der Reichenhaller Notarzt, die Rettungswagen-Besatzung aus Freilassing und der Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ eintrafen, mussten dann aber letztlich aufgeben. Die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger transportierten den Verstorbenen anschließend per Trage nach Hause, wo sich die Angehörigen von ihm verabschieden konnten, um die sich der nachalarmierte Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte. Der Einsatz dauerte gute zweieinhalb Stunden.

Blockierte Wanderin am Fuderheuberg
Am Montagabend (29. Juli) meldete sich kurz nach 19.30 Uhr eine 29-jährige Berlinerin vom Fuderheustein am Fuderheuberg, die geländebedingt blockiert Probleme und Angst hatte, auf dem stellenweise steilen und ausgesetzten Steig abzustürzen. Elf Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing stiegen in zwei Trupps übers Geißaibl und von der Baumannstraße auf der Nordseite auf, fanden die Frau und führten sie seilgesichert bis 23 Uhr ins Tal zurück.

Vermisstensuche auf der Reiteralpe
Am Freitag vor zwei Wochen (26. Juli) Am Freitagabend (26. Juli) ging kurz nach 21.30 Uhr eine Vermisstenmeldung von der Reiteralpe ein, zu der zunächst die Reichenhaller Bergwacht alarmiert wurde. Die für den Eisberg und den Edelweißlahnerkopf örtlich zuständige Bergwacht Ramsau übernahm den Einsatz dann und machte sich auf die Suche nach dem 38-Jährigen aus der Oberpfalz, der mit einem Begleiter von der Eisbergscharte kommend unterwegs, vorausgegangen und schließlich nicht an der Neuen Traunsteiner Hütte angekommen war, da er sich verstiegen hatte (wir berichteten).

Vermeintlicher Gleitschirm-Absturz an der Goldtropfwand
Am Mittwoch vor zwei Wochen (24. Juli) meldete ein aufmerksamer Einwohner einen vermeintlichen Gleitschirm-Absturz am Hochstaufen. Der Einsatzleiter der Reichenhaller Bergwacht klärte die Situation dann mit Fernglas und Tele-Objektiv ab, wobei sich herausstellte, dass im Klettergarten am Pfeiler unterhalb des Wandbuchs ein Felsstück frisch ausgebrochen war, das aus der Entfernung wie ein verhedderter Schirm aussah.

Radunfall bei Unterjettenberg
Am Freitag vor drei Wochen (19. Juli) war kurz nach 17 Uhr eine 55-jährige Pinzgauerin auf dem Tauernradweg bei Unterjettenberg mit dem Radl gestürzt. Eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes und fünf Reichenhaller Bergretter rückten aus, versorgten die Schulterverletzung und lieferten die Frau dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein, wobei der Einsatz nach einer guten Stunde vorbei war.