Bergwacht muss betrunkene junge Männer vom Wappachkopf retten

BAYERISCH GMAIN – Zehn Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing waren am Valentinstag gute zwei Stunden am Wappachkopf im nordöstlichen Lattengebirge (Berchtesgadener Alpen) gefordert und mussten drei ortsansässige junge Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 27 Jahren ins Tal bringen, da einer der drei stark alkoholisierten Männer bei einer gemeinsamen Feier am Berg so viel getrunken hatte, dass er selbst nicht mehr aufstehen und sicher bei Dunkelheit über den stellenweise steilen, sehr eisigen und schneebedeckten Weg absteigen konnte.

Die besorgte Frau hatte selbst nicht getrunken, aber aufgrund des schlechten Zustands des stark Betrunkenen gegen 18 Uhr einen Notruf bei der Leitstelle Traunstein abgesetzt, da die beiden anderen Männer ebenfalls zu viel getrunken hatten und ihrem Kameraden beim Abstieg nicht wirklich helfen konnten. Der Einsatzleiter schickte dann sechs Bergretter vom Bergkurgarten in Richtung Wappachkopf los; inzwischen war auch ein weiterer Bergretter zufällig privat an der Einsatzstelle vorbeigekommen, wobei er sich aufgrund der frostigen Witterung gleich um den Wärmeerhalt kümmerte und dem Einsatzleiter genauere Infos durchgab. Zwei Freilassinger und ein weiterer Reichenhaller Bergretter brachten währenddessen vom Parkplatz aus eine Spezialtrage zum Gipfel, die dann aber nicht mehr gebraucht wurde, da die Retter die drei Männer so weit mobilisieren konnten, dass sie aus eigener Kraft gemeinsam mit der Bergwacht talwärts marschierten.

Während sich einer der Männer mit fortschreitendem Abstieg immer mehr erholte, fühlte sich ein Anderer von den Rettern bedroht und unter Druck gesetzt und wollte sich deshalb nicht helfen lassen, wobei er aufgrund seiner Alkoholisierung immer wieder stürzte und zunehmend verbal ausfallend gegenüber der Bergwacht wurde, weshalb der Einsatzleiter dann zur Unterstützung eine Streife der Reichenhaller Polizei nachfordern musste, damit der Mann sicher ins Tal kommt. Die Beamten gingen der Bergwacht entgegen, mussten aber nicht mehr eingreifen, da der Mann dann zu kollabieren drohte und deshalb doch mit den Rettern kooperierte, wobei die Gruppe eine längere Pause einlegen musste, bis sich der Betrunkene wieder erholt hatte. Gegen 19.30 Uhr kamen die Einsatzkräfte dann mit dem geretteten Quartett und den Polizisten am Parkplatz in Bayerisch Gmain an. Die ebenfalls alarmierte Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes konnte wieder einrücken, da sich alle drei Männer soweit erholt hatten, dass sie keine fremde Hilfe mehr brauchten und mit der Frau nach Hause konnten. Die Bergwacht war bis 20.15 Uhr gefordert.

Über den Wappachkopf steigt man weiter zum Dötzenkopf auf (Symbolbild mit Lagerfeuer).