SCHNEIZLREUTH/RISTFEUCHT – Für eine 62-jährige Frau aus dem Landkreis Mühldorf endete ein geplanter Bade-Ausflug zum Thumsee bei Bad Reichenhall in einer steilen Rinne am Müllnerhörndl, wobei sie die Reichenhaller Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ mit der Rettungswinde aus ihrer misslichen Lage befreien mussten.
Die Ausflüglerin war am Samstag (30. Juli) eigentlich mit dem Zug in die Kurstadt gefahren, um im Thumsee zu baden, wobei ihr jemand den Ratschlag gegeben hatte, über den angenehm schattigen Wanderweg und den Soleleitungsweg an der Nordseite der Bürgermeisterhöhe hinauf zum See zu gehen. Offensichtlich bereits an der Predigtstuhlbahn war sie aber in die falsche Richtung nach Kibling abgebogen, am Nordostufer des Saalachsees in Richtung Fronau weitergegangen und dann mit offenen, zehfreien Schuhen, einer Umhänge-Tasche und einem Sommerkleid über einen Ziehweg zum Müllnerhörndl aufgestiegen. Als ihr klar wurde, dass sie bereits viel zu lange unterwegs ist und falsch sein muss, aber keinen Handy-Empfang mehr hatte, stieg sie weglos durch die Steilhänge auf der Südseite des Müllnerbergs immer weiter ab, wobei sie schließlich in einer tief eingeschnittenen Steilrinne im Bereich der Fronauer Mähder nicht mehr weiterkam und gegen 15.45 Uhr Hilfe bei der Leitstelle Traunstein anforderte.
Obwohl ihre Position ziemlich genau geortet werden konnte, mussten „Christoph 14“ und die Bergwacht erst einige Zeit aus der Luft nach der 62-Jährigen suchen, die versteckt in der Rinne unter Bäumen stand. Der Heli setzte bei anspruchsvollen Wind-Verhältnissen einen Luftretter der Bergwacht bei der unverletzten Verstiegenen ab, der sie in einem Rettungssitz sicherte, bevor sie mit der Winde aufgenommen und vor dem Gewitter am Abend zum Gasthaus Schneizlreuth ausgeflogen werden konnte.