BAYERISCH GMAIN/FORST SANKT ZENO – Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Samstagnachmittag zwei 24-jährige Wanderer aus Unterfranken gerettet, die eigentlich über die Spechtenköpfe und die Vordere Abfahrt zum Predigtstuhl aufsteigen wollten und dann rund 150 Höhenmeter unterhalb des Ausstiegs in die Schlegelmulde aufgrund der vom Tal aus unterschätzten hochwinterlichen Verhältnisse auf der Nordostseite des Bergs erschöpft im tiefen Schnee nicht mehr weiterkamen.
Die Frau und der Mann hatten den eingeschneiten Steig verloren, waren ohne Ski oder Schneeschuhe immer wieder steckengeblieben und schließlich auch aufgrund des eisigen Winds am Ende ihrer Kräfte, weshalb sie gegen 15.20 Uhr einen Notruf bei der Leitstelle Traunstein absetzten. Aufgrund der zeitweise schlechten Sicht mit Wolken und starken Schneeschauern am Berg fuhr eine Mannschaft der Bergwacht mit der Seilbahn auf den Predigtstuhl, um dann seilgesichert zu dem Duo abzusteigen. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ nahm in der Zwischenzeit auf der Wiese gegenüber der Rupertustherme einen Reichenhaller Bergretter auf und flog dann die Vordere Abfahrt ab, wobei die Retter die Wanderer rasch finden konnten und Notarzt und Bergretter mit der Winde absetzten.
Die Einsatzkräfte sicherten die beiden 24-Jährigen in Rettungssitzen, wobei „Christoph 14“ dann in zwei Anflügen jeweils einen Retter und einen Wanderer mit der Winde aufnahm und ins Tal flog; die zweite Winden-Rettung war besonders anspruchsvoll, da plötzlich wieder starker Schneefall und Wind einsetzten und die Sicht sich verschlechterte. Die Fußmannschaft der Bergwacht wartete deshalb in der Schlegelmulde ab, ob die Heli-Rettung wetterbedingt auch wirklich klappt. Eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm die beiden unverletzten, aber frierenden und bereits leicht unterkühlten Wanderer am Landeplatz und brachte sie dann zur Untersuchung in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Zwölf Bergretter waren bis kurz nach 17 Uhr gefordert.