Bergwacht rettet sechs abseits des Alpgartensteigs Verstiegene aus der steilen Nordostflanke des Hochschlegels

BAYERISCH GMAIN/FORST SANKT ZENO – Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing mussten am Mittwochnachmittag ins nördliche Lattengebirge ausrücken, wo sechs Urlauber aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, darunter zwei sieben und zwölf Jahre alte Buben, im Aufstieg offensichtlich wegen des vielen Altschnees den Alpgartensteig verloren hatten und in der steilen Nordostflanke des Hochschlegels rund 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels festsaßen.

Die Familie mit den beiden Kindern aus Niedersachsen und das junge Pärchen aus Nordrhein-Westfalen waren zunächst unabhängig voneinander unterwegs und hatten sich dann im oberen Drittel des Alpgartensteigs zufällig getroffen, wo sie wegen des unerwartet vielen firnigen und durchweichten Schnees nur noch mühsam vorankamen und Probleme hatten, auf den steilen und rutschigen Schneeflanken den weiteren Verlauf des Steigs zu finden.

Als gegen 13.50 Uhr der Notruf eingegangen war, fuhren die Einsatzkräfte zunächst mit der Seilbahn auf den Predigtstuhl und konnten dann nach rund einer Stunde auf dem weiteren Weg zum Hochschlegel-Gipfel Rufkontakt und kurz darauf auch Sichtkontakt zu den Verstiegenen herstellen. Aufgrund der Gefahr von Gleitschnee im steilen Gelände seilten sich die Retter gegen 15.30 Uhr seitlich versetzt ab, querten dann zur Gruppe, trafen gegen 16 Uhr bei den Leuten ein, sicherten sie und brachten sie dann alle nacheinander am Seil durch die steile Rinne zum Grat hinauf und auf den Hochschlegel-Normalweg zurück. Zu Fuß gings weiter zur Bergstation und dann mit der Seilbahn ins Tal zurück. Das Team der Predigtstuhlbahn unterstützte die Bergwacht mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) und brachte die Einsatzkräfte teilweise von der Bergstation in die Schlegelmulde und wieder zurück, wobei der aufwendige Einsatz über vier Stunden lang dauerte.