KRIEGSJAHRE

Dann kam der Krieg!

Mit dem Fahrrad zum Einsatz

Diese Jahre lichteten die Reihen der Bergwachtmänner. Die aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen vom Wehrdienst freigestellten Bergwachtleute und die wenigen Alten, setzten ihre ganze Kraft ein, um trotz des Krieges die nicht geringer gewordenen Aufgaben der Bergwacht zu bewältigen. So schwere und empfindliche Lücken der Krieg auch in die Reihen der Bergwachtangehörigen riss, so ergaben sich doch zwei Fortschritte, die für die zukünftige Entwicklung wichtig waren: Zunächst gab es einen engen Kontakt mit den österreichischen Kameraden, die bereits seit 1898 einen Bergrettungsdienst entwickelt und erhebliche Erfahrungen auf dem Gebiet der Bergrettungstechnik gesammelt hatten. Ferner waren in der Gebirgssanitätsschule des deutschen Heeres in St. Johann in Tirol in Verbindung mit erfahrenen Rettungsmännern des Alpenvereins und der Bergwacht eine Reihe neuer Methoden und Rettungsgeräte entwickelt worden die wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Rettungstechnik mit sich brachten und einleiteten.Hans Rotfuss, seit 1938 Mitglied der Bergwacht Bereitschaft Freilassing, wurde in dieser Schule im Bergrettungsdienst ausgebildet.

 

 

Simon Standl mit dem Geländewagen

Dem Roten Kreuz wurde der gesamte Sanitäts- und Rettungsdienst übertragen. Die Männer des Roten Kreuzes und der Bergwacht nahmen nunmehr den Wiederaufbau des “Bergrettungsdienstes” gemeinsam vor. An Stelle des Grünen Kreuzes des alten Bergwachtemblems, trat das “ROTE KREUZ IM EDELWEISS”. Nun war die Bergwacht als gleichberechtigte Säule, neben den Säulen der Sanitätskolonnen, den Frauenbereitschaften, der Wasserwacht und des Jugendrotkreuzes in das Bayerische Rote Kreuz eingegliedert und half so jene Einheit des Unfallhilfe- und Rettungswesens zu schaffen. Denn was nützt ein Sanitätsdienst im Gebirge, der nichts vom Bergsteigen und von moderner Rettungstechnik versteht. Es zeigte sich, dass die Idee des Roten Kreuzes und die Eingliederung der Bergwacht, in die weltumspannende und international anerkannte Organisation Menschlichkeit neue Beziehungen eröffnete, neue Freunde gewann und neue Quellen erschloss.