AUFBRUCH NACH DEM KRIEG

Im Jahresbericht 1947 – 1948 steht:

Die Bergwachtbereitschaft Freilassing im Abschnitt Chiemgau zählt zurzeit 50 Mitglieder. 10 Mann standen zum Einsatz im schweren Fels zur Verfügung. 40 Mann beteiligten sich am Pflanzenschutz. 35 Bergwachtler standen zum Wintereinsatz bereit. Im Sommerdienst wurden 3 Bergungen ausgeführt, davon 2 schwierige Felsbergungen in der Watzmann- Ostwand, inbegriffen einer schweren Totenbergung aus dieser Wand mit einem neuen Rettungsgerät. Die Watzmann- Ostwandbergung im September nahm 6 Tage mit 10 Mann im Einsatz in Anspruch. 16 Pflanzenschutzstreifen wurden durchgeführt, dabei 2 Anzeigen gemacht. Weiters wurden 2 Sommerlehrgänge mit 6 Mann beschickt. Im Winter kamen 45 Streifen zur Ausführung. Durchwegs waren es Sonntagsstreifen. 5 verletzte Schifahrer mussten zu Tal gebracht werden. Unfallorte waren Hoher Göll, Reiteralpe, Winkelmoos, Rossfeld und Jenner. An 2 Lehrgängen für die Wintersportrettung nahmen 7 Mann teil. Nach dem Dank an alle Kameraden für die geleistete Arbeit stehen 3 Sätze: “Ein besonderes eifriger Kamerad, beispielhaft in seinem Denken und Handeln, ist nicht mehr unter uns. Wir wollen unserem Johann den Braber ein treues Andenken bewahren und auch heute seiner gedenken.”

 

1949-1952:

Unter anderem; Einrichtung der Biwakschachtel in der Watzmann- Ostwand. Im September 1948 wurden die Bauteile der Biwakschachtel, gebaut aus Blechen und Eisen von abgeschossenen B 47 Bombern von der Wimbachgrieshütte bis unter die Südspitze des Watzmanns (Schöner Fleck) getragen. Die Bergwachtmänner Langwieser Lenz, Eder Bert, Surrer Anderl, Aicher Richard und Hogger Sepp waren bei dieser Tragtour dabei. 1950 Transport der Bauteile bis zur Südspitze. Dort wurde die Biwakschachtel zusammengebaut. Eintragungen und persönliche Schilderungen von Alpinisten zufolge hat sie bereits an dieser Stelle zur Rettung von Bergsteigern beigetragen. Mitbeteiligt an dieser schweren Arbeit waren Hubert Glässner und Hans Scherbaum.

 

04. – 07. September 1951:

Auf der Südspitze zerlegen der Biwakschachtel und Abseilen der Einzelteile über 420 m – senkrechte Wand, zum jetzigen Standort, dem Massigen Pfeiler (2380 m). An dieser besonders schwierigen Aktion, war unter Leitung des Ausbildungsreferenten der Bergwacht, Ludwig (Wiggerl) Gramminger, von der Bereitschaft Freilassing Hubert Glässner dabei, des weiteren Willberger Lenz (Teisendorf), Koch Alfred und Aigner Peps (München) und Zechmeister Sepp (Berchtesgaden).

 

Sommer 1951: der erste Zeltposten am Seelein!

Naturschützer dieses ersten Zeltpostens vom 19. – 21.07.1951 waren Glässner Hubert und Werner Wilfried. Nachfolgende Edelweißpostenbesetzer waren Karl Hecht, Lenz Langwieser, Mosslechner Fritz und andere. Der vom Fernsehen bekannte Naturfilmer Eugen Schumacher drehte im Gebiet des Seeleins und des Hagengebirges Teile des ersten Naturschutzfilmes “NATUR in GEFAHR”, welcher später in vielen Kinos lief. Als Freilassinger Bergwachtler wirkten mit: Lackner, H. Glässner, L. Weibhauser, Werner Wilfried, der “Preissei” Manfred Rosenfeld und Stockklausner Konrad (Berchtesgaden). Der Tätigkeitsnachweis berichtet noch von 30 ersten Hilfeleistungen, 6 Bergungen, 2 Vermisstensuchen, 1 blinden Alarm. Von 24 durchgeführten Naturschutzstreifen Sommerdienst. Im Winter 18 erste Hilfeleistungen, 7 Abtransporte, sowie Betreuung von 6 Wintersportveranstaltungen. Am Arbeitsdienst bei der Errichtung eines Dienstraumes für die Bergwacht auf Winkelmoos mit 5 Mann beteiligt.