DER RETTUNGSDIENST AB DEN 70ER JAHREN

Ab 1978 hatten wir unsere Heimstatt am Badylon. Geräte und Versammlungsraum befanden sich in dem kleinen Nebengebäude am Sportzentrum. Unser Einsatzfahrzeug war in einem Nebengebäude der Firma Velz (Bruch) untergebracht. Nach der Planung eines Rot-Kreuz-Hauses im Jahr 1986, in dem auch die Bergwacht ihre Unterkunft finden sollte, erfolgte im Mai 1987 der langersehnte Spatenstich. Bereits am 16. Oktober 1987 konnte der stolze Firstbuschen aufgezogen werden. Im Juli 1988 wurde das neue Haus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Mit sehr viel Eigenleistung haben die Angehörigen der Bergwacht bei der Verwirklichung dieses Projekts mitgeholfen. Besonders stolz sind wir auf unsere Übungswand an der Nordseite des Gebäudes, sie wurde in 5 Tagen mit einem Zeitaufwand von 197 Stunden hochgezogen. Die verwendeten Steine für die “Nordwand” stammen aus einem Steinbruch bei St. Kolomann (Österreich). Das verlegte Granitpflaster am “Einstieg” zur Wand wurde günstig von Passau geholt. Die gesamten Materialkosten für dieses Projekt mussten von der Bergwacht getragen werden. Die neuen Räumlichkeiten der Bergwacht umfassen jetzt eine Garage, einen Depotraum, einen Abstellraum, sowie die Benützung des Unterrichtsraumes im 1. Stock und für die wöchentlichen Dienstabende das Gemeinschaftsstüberl im Keller. Aus dem Jahr 1971 wäre noch von der Suchaktion nach dem Freilassinger L.T. am Untersberg zu berichten. L.T. war am Zeppezauerhaus zum letzten Mal gesehen worden. Gemeinsam mit dem Bergrettungsdienst Grödig suchten wir am 5.9. das Gelände unterhalb des Zeppezauerhauses ab. Beim Anstieg durchs Brunnthal wurde eine schon stark verweste weibliche Leiche gefunden. Nach Verständigung mit dem Gendarmerieposten Grödig wurde der tragische Fund zu Tal gebracht. L.T. war nicht gefunden worden. Bei einer erneuten gemeinsamen Suche am Sonntag, den 19.09. waren außer 6 Grödigern, 21 Freilassinger mit Suchhund Arco noch 6 Altöttinger Kameraden dabei. Diesmal hatten wir Erfolg. Der abgestürzte Tote T. musste von seinem Auffindungsort erst 80 m aufgeseilt werden, ehe er über den Dopplersteig zu Tal gebracht werden konnte. Dieser Einsatz zeigt, dass der Bergwachtdienst grenzüberschreitend funktioniert. Der Tätigkeitsbericht 1974 vermerkt unter anderem: Die Aufstellung aller Rotkreuzgemeinschaften anlässlich der 20 Jahrfeier der Stadt Freilassing. Unser Beitrag war das Abseilen eines Verletzten in der Gebirgstrage vom Sakristeiturm der Rupertuskirche. In diesem Rahmen fand auch die Weihe des neuen Bergwachtkombi statt. Für dessen Anschaffung Herr Max Schwarz bei verschiedenen Anlässen DM 13.000 gesammelt und gespendet hat. 1980 wurde der Rettungsdienst neu geordnet. Die Bergwachtbereitschaften Bad Reichenhall – Freilassing und Teisendorf schlossen sich zu einer Rettungswache zusammen. Das heißt, dass der zum Rettungsdienst eingeteilte Bergwachtmann mit Meldeempfänger (FME) ausgerüstet an seinem Arbeitsplatz oder daheim “auf Abruf” bereit steht. Kurz gesagt er hat eine Woche Heimbereitschaft. So ist in Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle Traunstein schnellste Hilfe bei Bergunfällen gewährleistet. Naturschutz und Winterdienst werden wie bisher durchgeführt.